Thema: Koenigin der Nacht - Seite 60
Datum: 03.02.2002
An: redaktion@hinnerk.de

 

Hallo, Herr Böhling,

der von Ihnen in der Ausgabe "2/02" erschienene und verfasste Artikel über die "Barkarole" hat eingeschlagen wie eine Bombe! Ich selbst bin dort seit 1977 Stammgast und darf Ihnen auf diesem Wege recht herzlich, vor allem auch im Namen von Karl-Heinz Zech dafür danken. Der Gastzulauf am vergangenen Samstag (02.02.2002) war enorm, allein im hinteren historischen kleinen Raum befanden sich mehr als 30 Gäste. Vor dem Tresen konnte man kein Bein mehr bewegen. Die "Bude" war so gefüllt, daß jeder weitere Gast nichteinmal mehr einen Stehplatz bekam.

In einem Punkt haben Sie sich allerdings geirrt: Carola hat sicher innerhalb der Woche oft nur eine Handvoll Gäste, keineswegs aber samstags, denn an diesem Tag geht dort so richtig die Post ab. Schade, daß Sie sich an diesem Wochentag nichteinmal selbst davon überzeugen konnten. Vielleicht holen Sie das noch in diesem Monat nach, denn der Februar ist ja auch geprägt vom 30jährigen Gründungsjubiläum des beliebten Lokals. Der Unterschied zu anderen Jubilaren besteht darin, daß der Wirt selbst den "Laden" 30 Jahre lang geführt hat und in dieser langen Zeit kein Wechsel stattfand. Carola ist ein Teil von Linden, "sie" IST die Barkarole, wie Sie richtig bemerkten.

Wenn es auch etwas abseits liegt, so sind die Verkehrsanbindungen dorthin per Bahn und Bus recht gut. Erlauben Sie bitte einen Kritikpunkt bzw eine Korrektur: Ihr Artikel hinterläßt in dieser Hinsicht allerdings den Eindruck, als würde die Barkarole in Bezug auf die Besucherzahlen anderen Gaststättenbetreibern hinterherhinken. Regelmäßige Besucher können diese These nicht bestätigen, zumal die Flaute auch andere Lokale erreicht hat. Carola fragt mich oft, wie es anderswo war, wenn ich auf Tournee gewesen bin. Ich kann immer wieder nur feststellen, daß der Tresen bei Carola oft auch in der Woche gefüllter war.

Im Tenor wurde Ihr Beitrag sehr gut bewertet. Besonders eindrucksvoll und gelungen fand ich persönlich die Aussage "Wer reingelassen wird, betritt eine andere Zeit". Der Gast taucht nicht nur ein in eine andere Zeit, sondern auch in ein Lokal, dessen Wirt(in) sehr spendabel ist und die Gäste mit alten Versen und Gesangsstücken unterhält, wenn dies seine Stimme mal zuläßt. Die Lokalität bietet ein ganz besonders Flair, erinnert an Persönlichkeiten, mit denen Carola seinerzeit als Travestiestar aufgetreten ist. Passend hierzu ist auch die Background-Musik wie z.B. Lieder von Zarah Leander, Peter Kreuder, Rudi Schuricke, Rene Carol und so weiter und so weiter ...

Nochmals Dank und
liebe Grüße

Achim Fischer
(Stammgast :-)))